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Jedes dritte Unternehmen verschweigt giftige Chemikalien in Produkten

Hersteller und Händler müssen – laut einer EU-Vorschrift – über giftige Chemikalien in ihren Produkten Auskunft geben. Doch ein Testkauf zeigt: Nur wenige halten sich daran.

Durch die vor gut drei Jahren in Kraft getretene europäische Chemikalienverordnung REACH haben VerbraucherInnen die Möglichkeit, direkt beim Hersteller oder Händler nachzufragen, ob ein Produkt mit „besonders besorgniserregenden Inhaltstoffen“ belastet ist. Ist dies der Fall, sind die Unternehmen gesetzlich verpflichtet, es innerhalb von 45 Tagen kostenlos mitzuteilen.
Eine von BUND beauftragte Testperson stellte Anfragen bei 24 bekannten Handelsketten. Zugleich wurden die angefragten Produkte von einem Labor auf Schadstoffe getestet. Die ernüchternde Bilanz: Jedes dritte Unternehmen informierte die Testperson nicht über vorhandene Schadstoffe, obwohl es dazu gesetzlich verpflichtet gewesen wäre.

Gesundheits- oder umweltschädliche Chemikalien sind in vielen Alltagsprodukten versteckt. Diese Schadstoffe können zu Erkrankungen wie Allergien, Asthma, Lernschwäche, Diabetes, Krebs und Unfruchtbarkeit beitragen. Derzeit unterliegen nur 38 Stoffe der Auskunftspflicht. Umweltgruppen kritisieren die Liste als viel zu kurz, ihrer Meinung nach gehören über 1000 Chemikalien auf die Liste.

(Quelle: EU-Umweltbüro)

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